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Kapitel 1:
Die Gefangennahme
Es war einmal ein Wichtelmännchen, das lebte mit seiner Familie im tiefen Wald. Da es viel Zeit hatte und neugierig war, beobachtete es die Menschen und merkte bald, dass sie untereinander sehr neidisch und gehässig sein konnten. Damit es nicht entdeckt wurde, trug es eine riesige Zipfelmütze mit der es sich unsichtbar machte. Diese Tarnkappe riss es manches Mal aus Wut von seinem Kopf und machte sich auch für große Menschen sichtbar, bei denen es seine Ansichten durchsetzen wollte. So klein wie es war, es verfügte über unheimliche Kräfte und konnte gegen die großen Menschen, die miteinander rivalisierten und sich anfeindeten, schon etwas ausrichten. Dennoch, die Kräfte, die es hatte, reichten nicht aus, gegen die vielen bösen Menschen anzugehen. Daher bat es große und kleine Leute für seine Vorstellung mit zu kämpfen. Es machte mit ihnen Pläne, wie man gegen das Böse antreten könnte. Was es aber nicht bedacht hatte, dass es Leute gab, die sein Vorhaben verhindern wollten.
Diese bösen Menschen wiederum riefen ihre Freunde zu einer Versammlung auf und erzählten ihnen, was sie gehört hatten und beschlossen das Gute mit Bösem zu vergelten. Die friedliebenden Leute waren ahnungslos. Sie wollten keinen Krieg. Nein, ihr Wunsch war es, den Menschen zu erklären, wie sie einander einig werden könnten. Das war aber keine leichte Sache: Ohne Waffen eine aufgerüstete Bande zu überzeugen, war ein bisschen verwegen. Da war guter Rat teuer. Das Wichtelmännchen und seine Anhänger überlegten und überlegten. Plötzlich sagte einer von ihnen: „Wisst Ihr was, wir gehen ihnen entgegen und erheben unsere Arme, um zu zeigen, dass wir in gütlicher Absicht kämen.“ Gesagt getan. Nur die bösen kriegerischen Menschen nahmen sie gefangen und sperrten sie in eine finstere Höhle, wo sie sehr wenig zu essen bekamen.
Die Krieger hatten die Höhle, nach dem sie die Menschen darin eingesperrt hatten, bis auf eine kleine Öffnung geschlossen. Manches mal kam ein knurrender, brauner Bär vorbei und langte mit seiner Tatze in die kleine Öffnung. Er konnte aber keine der Eingeschlossenen packen, weil seine Pfoten zu dick waren, um durch die Öffnung zu kommen. Der Fuchs und der Hase waren liebe Tiere. Sie wünschten ihnen trotz der Schwere eine gute Nacht und machten ihnen Mut. Alle Tiere im Wald wollten eine Möglichkeit suchen, um die nun in Gewahrsam genommenen kleinen und großen Leute aus dem düsteren Gefängnis zu befreien. Zuerst versammelten sich alle Tiere zu einer Konferenz und jedes Tier übernahm eine Aufgabe: Die Bienen sammelten Honig, die Käfer und Vögel holten Beeren und Pflanzen aus dem Wald. Die Kreuzotter schlängelte sich zum Bach hin und machte von dort aus eine Rinne in den Waldboden bis zur Höhle, so dass Wasser dorthin abfließen konnte und die Gefangenen ihren Durst löschten konnten. Das Eichhörnchen sammelte Nüsse und brachte sie ihnen in die Höhle. Meister Lampe holte Rüben und Pflanzen aus den umliegenden Wiesen und nahen Feldern, damit sie auch Abwechslung in der Nahrung hatten.
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