Kapitel 14:
Entdeckung einer neuen Umgebung und eine Fahrt über den Teich
Nachdem die Zwergenfamilien sich vergewissert hatten, dass sie von diesen Männern nicht mehr verfolgt werden konnten, beschlossen sie die wunderschöne Umgebung auszukundschaften. Diese Landschaft war ein reines Naturparadies. Allein die Pflanzenwelt bot eine Menge Samen und Früchte. Die herrlichen Teichrosen mit ihren großen Blättern, das aus dem Teich ragende Schilf, wo der Teichrohrsänger sein Brutrevier hat, die riesengroßen angrenzenden Weiden und der Wald im Hintergrund gab der Landschaft ein bilderbuchartiges Aussehen. Für die Zwerge eröffnete sich eine große Welt der Abenteuer. Sie wollten zuerst den Teich ergründen. Vom Ufer aus betrachteten sie die Wildenten mit ihren Jungen, ihre Gewohnheiten und merkten, dass sie zutraulich waren, sogar zu ihnen hin schwammen und auf die Wiese watschelten. Die Wichtels lockten sie näher an sich heran und baten umd eine Rundfahrt über den Teich. Das Federkleid der Stockenten – wie man sie nennt – ist wasserabweisend und garantiert den kleinen Waldbewohnern einen trockenen Streifzug quer über den Weiher. Deshalb kletterten sie ohne Bedenken auf die Entenrücken.
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Der Ausflug machte allen einen riesigen Spaß. Ein solches spannendes Ereignis ließ die winzigen Zwergenherzen höher schlagen. Sogar die fische freuten sich über den so seltsamen Besuch. Sie streckten ihre Köpfchen aus dem Wasser und machten einen Hechtsprung, um die kleinen Leutchen besser zu sehen. Die Wichtels schauten den Fischen beim Schwimmen zu und stellten fest, dass auch Pflanzen unter der Wasseroberfläche ihren Standort haben und sich da verbreiten. Doch plötzlich fiel ein Schuss.
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Die Enten schossen wie Pfeile aus dem Wasser und flogen mit allen Zwergen davon. Eine Ente wurde getroffen und klatschte auf den Teich unweit des Ufers. Zum Glück hatte sie keinen von den Zwilchen auf ihrem Rücken genommen, weil sie noch nicht kräftig genug war. Mit einer langen Stange holte ein Bursche die Ente an den Uferrand und fischte sie heraus. Seine Flinte steckte er eilends in seinen Rucksack und den erlegten Vogel in eine Plastiktüte. Dennoch der Kerl konnte nicht schnell genug das Weite suchen. Da packte ihn von hinten ein Polizist und schubste ihn mit Gewalt in einen Polizeiwagen. Die Zwerge und Enten hatten sich eine Wiese hinter dem Schilf niedergelassen und konnten von dort aus die Geschehnisse beobachten.
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„Aha“, sagten sie, „das wollte wieder ein Wilderer seine Künste zeigen und einen leckeren Entenbraten genießen. Wie sind mit dem Schrecken davon gekommen.“ Danach den Ausflug auf dem Teich fortsetzen war für alle Beteiligten, besonders auf für die Zwerge zu riskant, obwohl das sommerliche Wetter zu einer weiteren Spazierfahrt geradezu geeignet gewesen wäre. Die Enten schnatterten noch ein bisschen mit den Knollennasen und schwammen später zu ihren eigenen Schutz eine Weile im Schilf herum. Die Zwerge entspannten sich, in dem sie sich zwischen dem hohen Gras am Waldesrand hinlegten. Im Grunde genommen brauchten sie sich in dieser neuen Umgebung nicht fürchten, da es eine einsame Gegend war. Ihre Tarnkappen hatten sie in ihren unterirdischen Behausungen zurückgelassen. Der Krafttrank sollte erst später zubereitet werden.
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Die Zwergenkinder hatten Langeweile und nur Däumchen drehen ödete sie an. Folglich schlug Miti vor, einen Streifzug durch die nähere Umgebung zu machen. Miti und sein Freund Titi waren sozusagen die Anführer. Für alles hatte die kleine Bande ein Auge. Krabbelkäfer, Insekten, denen sie nachspürten, mussten erforscht werden. Das ging soweit, dass die kleinen Racker in einem Wespennest herumstocherten. Owei, die Wespen wurden wild, flogen heraus und versuchten so ihre Waben zu verteidigen. Die Kinder rannten aus Furcht , gestochen zu werden, weg so schnell sie konnten und verloren dabei die Orientierung im Wald.
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Die unbedachte Flucht vor den Wespen und die gute Fee
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