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Kapitel 25:
Gewaltiges Gewitter und der Erdgeist

Das Fliegen bereitete unseren kleinen Freunden sehr viel Vergnügen. Sie versuchten einander näher zu kommen, winkten sich zu und freuten sich ihres Lebens. Die grauen dunklen Wolken lösten sich auf, die Gewitterwand zog ostwärts. Frau Sonne kam hervor. Ihre warmen Strahlen drangen tief in die Erde hinein. die Tiere krochen vorsichtig aus ihren Höhlen. Überall knisterte und raschelte es. Die Vögel erhoben sich zwitschernd in die Luft. Sie begrüßten diesen angehenden Tag mit Wohllaut und schauten zu den fliegenden Wichtels, die einen herrlichen Blick über die weite Ebene hatten. Ein kleines Knollennasen-Heer schwebte zwischen Himmel und Erde. Sie fühlten sich gleich Zugvögel, die in einer Formation am Ende des Sommers in die Überwinterungsgebiete ziehen. Die umher fliegenden Mehlschwalben, deren Nahrung vorwiegend aus Fliegen und Mücken besteht, erkannten blitzschnell, dass dies kein Insektenschwarm war. Da hatten die kleinen Waldmenschen nochmal Dusel gehabt. Die winzigen Flügelrotoren auf ihrem Rücken drehten sich unaufhörlich. Die Zwilche waren von dem Flug sehr ergriffen. Vor lauter Entzückung vergaßen sie ganz, was ihnen der Erdgeist gesagt hatte. Leise und stetig verloren sie an Höhe. Erst kurz vor der Landung auf einem felsigen Gipfel kam ihnen die Mahnung in den Sinn. Sie ärgerten sich über verträumtes Verhalten. Jetzt saßen sie auf einem Felsen in luftiger Höhe und wussten weder ein noch aus. Außerdem hatten sie einen riesen Hunger. Wie sollten die kleinen Racker ins Tal kommen? Sie schauten betrübt in alle Himmelsrichtungen.

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Da, plötzlich vernahmen sie den „hiä“-Ruf eines Mäusebussards, der nicht weit von ihnen in Höhe seines Ansitzes herumkreiste, um Beutetiere zu jagen. In ihm sahen die Wichtels eine mögliche Rettung. Sie schrien nach ihm so laut wie sie konnten und streckten ihre Ärmchen zum Winken aus. Der Greifvogel näherte sich dem Zwergenvölkchen und ließ sich so dann bei ihnen nieder. Nach dem er erfahren hatte, wie sie auf dem felsigen Hügel geraten waren, erklärte der Mäusebussard sich bereit, die Zwilche in das Tal zu fliegen und dort abzusetzen. Natürlich konnten sie ihren Freudentaumel kaum unterdrücken und tanzten um ihn herum, so dass er Mühe hatte, seine Flügel auszubreiten. Einer nach dem anderen nahm auf den Schwingen des Vogels platz. Sachte erhob er sich vom Boden und segelte mit den Knollennasen in das Tal. Das tat er noch ein paar Mal bis sie alle vollzählig beieinander waren.

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Glücklich, nach dem langen Fliegen wieder Boden unter den Füßen bekommen zu haben, lenkten sie ihre Schritte zum nahen Waldrand hin. Dort fanden sie reichlich Nahrung und Unterschlupf, in dem Schutz und Ruhe für jeden gewährleistet war. Die Wichtels schliefen fest bis in den nächsten Tag hinein als sie von ohrenbetäubenden Motorengeräuschen unsanft geweckt wurden.

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Kapitel 26:

Zwei Raumschiffe landen unabhängig von einander auf der Erde

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