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Kapitel 37:
In höchster Not erschienen die Befreier

Hänschens Vater besaß drei Autos: einen Nissan Pathfinder für den mobilen Einsatz im Wildgehege, einen Pritschenwagen und einen Van. Er brauchte nicht lange zu überlegen, welcher Wagen für die hügelige Strecke dorthin geeignet war. Die Jungens und die kleinen Waldbewohner sollten möglichst wenig die unebenen Straßen zu spüren bekommen. „So, nun steigt mal ein“, rief der Tierarzt, „es geht jetzt los. Leider können nur 4 Zwerge mitkommen. Die anderen, die zurückbleiben müssen, haben die Aufgabe hier das Terrain zu bewachen. Verteilt Euch auf dem Gelände und achtet auf jedes Geräusch.“ Der Tiermediziner stieg als Letzter in das Auto und versuchte zu starten. Aber der Motor sprang nicht an. Stattdessen vernahm man ein feines, hohes Stimmchen wie ein „Hihi“-Kichern, das nach Schadenfreude klang. Vater Wichtel kletterte aus dem Geländewagen und kroch darunter. Hinter dem Vorderrad erwischte er einen gespensterhaften kleinen Unhold, der mit ihm auch noch ein Spielchen treiben wollte. Wie ein Käfer krabbelte das Kerlchen eilends auf den Unterboden des Autos. Jedoch das Wichtelmännchen ließ sich nicht darauf ein. Es packte ihn beim Schopf, zog ihn aus dem dunklen Versteck und warf ihn auf den Rasen. Zwergenmännchen beugte sich über den dreisten Dämon und hielt dessen Ärmchen fest. Mit Drohungen schüchterte er das Bürschen ein. Es war ein Troll. Woher er kam, das wusste kein Mensch. Um nicht noch mehr gequält zu werden, versprach dieser, mit solchen derben Späßen aufzuhören. Mit dieser Zusicherung verschwand er im Dickicht des Waldes und ward nicht mehr gesehen. Jetzt konnte endlich die aufregende Fahrt in die Ungewissheit los gehen.

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Das milde Wetter war geeignet für eine solche Tour durch Feld und Wald. Die Stimmung der Teilnehmer war hoffnungsvoll. Über den sanften Hügeln waren blendend weiße Wolkenköpfe empor gestiegen. Wenn es auch in der Ferne grummelte, so blieb dieses Gebiet, das sie durchquerten, vom Unwetter verschont. Unterwegs trafen sie sogar auf Wildschweine, die ihnen grunzend entgegen liefen. Viele Tiere der freien Wildbahn warteten am Wegesrand auf die Ausflügler. Manches Mal kam es zu brenzligen Situationen. Dann musste der Fahrer kräftig auf die Bremse treten. Letztlich wollte er Unfälle vermeiden. Weder Tier noch Mensch durften Schaden nehmen. So fuhren sie auf ausgefahrenen Wegen weiter bis ihnen eine Limousine mit dunklen Scheiben entgegen kam und sich quer stellte. Die Autotür wurde einen Spalt geöffnet. Eine wunderliche Mensch-Tier-Gestalt, feuerrot im Gesicht, beugte sich heraus und forderte Hänschens Vater auf sogleich umzukehren, denn er hätte hier nichts zu suchen. Daraufhin sprang der Tierarzt wütend aus seinem Wagen und riss die Tür des anderen Pkw weit auf. Er stutzte. Da saßen keine Menschen drinnen, nein, er sah Roboter, denen Sprachautomaten eingebaut worden waren. Währenddessen schlich Wichtelmännchen in das Wageninnere und trennte die Drähte zur Zündung, damit der Wagen nicht mehr in Bewegung gesetzt werden konnte. Dem Doktor rief es zu: „Sieh mal, die Limousine hat eine Fernlenkautomatik und da rechts ist ein Knopf, womit die Funktion der Roboter außer Kraft gesetzt werden kann.“ Der Tierarzt erwiderte: „Gute Arbeit, Wichtelmännchen. Drücke auf diesen Knopf, dann können wir ungehindert weiter fahren.“ Plötzlich hörten sie eine Stimme im Funkger#t: „Verdammt, warum ist die Verbindung zu mir unterbrochen?“ Da erwiderte der Doktor: „Deine blechernen Leute haben sich uns in den Weg gestellt. Da musste ich etwas unternehmen. Bitte gebe Hänschen und Lisa heraus. Tue ihnen nichts an. Wir werden bald bei dir sein und die Kinder abholen.“ Er hörte wie jemand röchelte. Eine Antwort blieb aus. Nach ein paar Kilometern erreichten sie das Gehöft. Hinter der eisernen Tür empfing sie eine gefährliche, dunkelbraune Dogge. Sie bleckte geifernd ihre Zähne. Ihr wütendes Gebell veranlasste den Eigentümer zu dieser Stelle zu kommen, wo die Besucher standen.

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Die ehemaligen Kollegen erkannten sich. Dennoch waren sie zueinander abweisend, weil der vermeintliche Genforscher sich weigerte zuzugeben, Lisa und Hänschen in seinem Gewahrsam zu haben. Der Tierarzt fackelte nicht lange und warf dem Hund einen Ring Fleischwurst, die mit Schlafmittel präpariert war, zu. Das Medikament wirkte sofort. Nun waren unsere Freunde dran. Die Knirpse aus dem Wald schlüpften durch die Umzäunung und öffneten mit leichtem Griff das Tor. Natürlich überraschte dies den Forscher, denn er hatte eine solche Überrumpelung bislang noch nicht erlebt. Vor lauter Aufregung schaffte er es nicht, seine manipulierten Vögel anzulocken. Überhaupt, reagierten sie nicht auf seinem Pfiff. Da ihr Gehirn durch die Genmanipulation weiter entwickelt war, als dieses ihrer verwandten Artgenossen, wussten sie schon, was ihnen möglicherweise geschehen könnte. Der Genwissenschaftler hatte gehofft durch seine Tiere verteidigt zu werden. Hänschens Vater setzte den selbst ernannten Meister der Schöpfung unter Druck, wobei er massive Behandlungsmethoden anwendete und dabei ruckartig dessen Arme auf seinen Rücken drehte. In diesem Augenblick schoss ein Blitz durch die Halle. Aus der Lichtlinie des Strahls schnellte eine Hexenfrau hervor und donnerte: „Endlich erwische ich dich, du Weltverbesserer. Durch deine Experimente hast du das Gleichgewicht der Natur durcheinander gebracht. Du wirst jetzt mit mir kommen. Zuvor gibst du die Kinder frei. Überreiche dem Tierarzt sofort den Schlüssel.“ Dann blies sie eine gigantische durchsichtige Kunststoffblase um den „Versuchsonkel“ und rollte ihn zum Tor hinaus in die dunkle Unterwelt. Hänschen und Lisa wurden aus ihrem engen Gefängnis befreit. Sie führten einen temperamentvollen Freudentanz auf, dankten ihren Befreiern.

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Kapitel 38:

Rasch gefasster Entschluss bringt rechtzeitig Hilfe

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