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Kapitel 39:
Die Turteltäubchen und das fliegende Brett

Mit Einbruch der Nacht sanken die Temperaturen unter Null Grad. Die Waldleutchen verkrochen sich so weit wie möglich in den hintersten Winkel ihres Unterschlupfs. Dessen ungeachtet, die eisige Kälte konnte ihnen nichts anhaben, weil sie sich aneinander kuschelten. Die kleinen Racker schliefen wie die Murmeltiere.

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Die ersten, die in der Frühe ihre Äugelchen öffneten, waren Gitti und Miti. Heimlich und ganz leise schlichen sie auf Ellbogen kriechend nach draußen, um den heraufziehenden klaren Morgen zu erleben. Aber schneidender Ostwind, der ihnen ins Gesicht blies, veranlasste sie, so gleich in das warme Versteck zurückzukehren. Von dort aus betrachteten die beiden Wichtelkinder aufmerksam das faszinierende Naturspiel des beginnenden Tages. Wie die beiden Geschwister auf den Knien liegend durch die Öffnung lugten, erspähten sie zwei weiße Turteltäubchen, die mit bunter Farbe besudelt waren. „Hey“, sagte Miti, „was ist denn mit Euch passiert? Seid ihr in einen Farbtopf gefallen?“ „Jein“, erwiderte die eine und berichtete, dass sie aus einer Tierhandlung entflohen seien, weil der Verkäufer die Tür ihres Käfigs offengelassen hatte. Zuvor hätte er die Vögel mit verschiedenen Farben bemalt. Die Wichtelkinder erschraken vor diesem Anblick und versuchten die Farbe von deren Federn mit feuchten Blättern zu entfernen, was ziemlich mühsam war. Von dem Rinnsal, das sich nicht weit von ihnen den Weg auf dem halbgefrorenen Boden suchte, konnte kein Wasser zum Reinigen genommen werden. Dieses war durch Geröll und Schmutz verunreinigt.

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In dieser Sekunde krabbelten auch Titi, Lisa und Max aus ihrer Höhle. Sie wollten wissen, was passiert war. „Nichts ist passiert“, antwortete Miti, „irgendein Einfaltspinsel kam auf diese blödsinnige Idee eine seltene Vogelrasse schaffen zu wollen.“ Nach und nach fand sich das Zwergenvolk ein, um die Turteltäubchen zu begutachten. Sie empfahlen den beiden Vögelchen zum Tierarzt zu fliegen und von ihm ihr Federkleid entfärben zu lassen. Auf diesen Vorschlag hin entfernten sie sich und hinterließen beim Abflug einen bunten Farbregen, der sich auf den Büschen verteilte. Wichtelvater sah den davon flatternden Tauben nach. Unversehens richtete sich sein Augenmerk auf ein am Baum angelehntes Brett. „Was ist das?“, fragte er sich. Er ging hin, um sich diesen Gegenstand näher anzusehen. „Komisch“, murmelte er in seinen Bart, „das hat doch bestimmt jemand stehen lassen.“ Indessen er seinen Gedanken nach hing, gesellte sich ein bucklig Männlein zu ihm, das etwa seine Größe hatte. „Du willst wissen, was das mit dem Brett auf sich hat. Ich kann es dir verraten. Lege deine linke Hand darauf.“ „Warum nicht die rechte oder beide Hände?“, erkundigte sich Herr Wichtel. „Weil die linke Hand mit dem Herzen verbunden ist“, erwiderte das Männlein. „Probieren geht über Studieren“, dachte sich unser Zwerg und tat wie ihm geheißen. Da stellte sich das Brett hochkant. „Ja, wie geht das Spiel weiter?“, wurde das Männlein gefragt. „Jetzt presse ich meinen Körper an das Brett. Mit dieser Berührung wird es warm. Jetzt schwebt es über dem Boden. Danach lege ich mich drauf und ich gebe den Befehl zum Fliegen oder zum Landen.“ „Und was bringt ein solches Unternehmen?“, fragte kopfschüttelend Herr Wichtel. „Ganz einfach, ich kann überall hinfliegen“, erklärte das Männchen und ließ sich von der Planke auf und davon treiben.

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Das Zwergenoberhaupt schlenderte zurück zu seinen Freunden, die vor dem Unterschlupf auf ihn warteten. Schmunzelnd schilderte er die Begegnung mit dem Männlein, das durch Zauberei mit dem Holzbrett durch die Luft flog. Miti meinte: „Warum hast du ihn nicht aufgehalten? Wir hätten uns auf das Brett gesetzt und wären ein Stück des Weges weitergekommen.“ Der Vater gab seinem Sohn zwar recht, aber eine Reise mit Hokuspokus-Formeln und auf einem Brett ohne Abzäunung konnte er nicht verantworten. So beschloss man erst mal sich auf Schusters Rappen zu begeben in der Hoffnung unterwegs eine schnellere Fortbewegung zu finden. Begeistert war das Zwergenvölkchen nicht von diesem Vorschlag. Man machte lange Gesichter. Aber was besagt das schon. Irgendwann entdecken die Zwerge ein romantisches Plätzchen, wo sie sich ansässig machen können. Auf ihrer Wanderung kamen die Zwilche in einen Ort, wo die Schule noch im Mittelpunkt stand. Sie hörten Kinder mit gedämpfter Stimme sprechen.

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Kapitel 40:

Erlebnis Schule – Rückkehr der Alien

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